Dieser Beitrag richtet sich an alle Examenskandidatinnen und -kandidaten, primär an diejenigen, die vor dem 2. Staatsexamen stehen. Trotzdem können sowohl Kandidaten des 1. Staatsexamens als auch Nichtjuristen, die sich auf anstehende Prüfungen vorbereiten, von diesem Beitrag (hoffentlich) profitieren.
Ohne viel Geschwafel geht es direkt los:
Fehler Nr. 1: Zu viel unnötiger Druck und Stress.
Klar, keiner ist gerne gestresst und doch sind wir es – meist öfter als uns lieb ist. Wie du Stress vermeiden kannst, habe ich bereits in einem extra Beitrag festgehalten. Hier soll es um Druck und Stress spezifisch auf die Prüfungsvorbereitung gehen. Zum einen ist es wichtig zu verstehen, dass Druck von außen entsteht und Stress im Inneren. Dies ist ein grundlegender Unterschied, denn Druck von außen bedeutet nicht zwangsläufig Stress (im Inneren). Da der Stress immer im Inneren entsteht, entscheidest nur du allein, wie du mit Druck von außen umgehst – ob du dich also stressen, oder nicht.
Lass dich nicht davon verunsichern, dass deine Kollegen dieses oder jenes draufhaben oder besser wissen. Vergiss nicht, dass umgekehrt derselbe Fall besteht. Du punktest nun mal in anderen Bereichen. Deine Stärken liegen woanders. Die Wahrscheinlichkeit, dass genau dieses Problem oder diese Konstellation drankommt ist so minimal. Du hast dafür andere Dinge drauf, die deine Kollegen (noch) nicht draufhaben. Man kann niemals – wirklich niemals – auf demselben Wissensstand wie seine Mitstreiter sein. Lass dich nicht unterkriegen, sondern sieh es als Anreiz, dir das noch einmal vor den Prüfungen anzuschauen, worin du dir unsicher bist oder bisher vielleicht noch nie gehört/gesehen hast. Genau dafür ist die Examensvorbereitung schließlich da! Konkurrenzkampf hat in der Examensvorbereitung genauso wenig zu suchen, wie ein Fisch in der Wüste.
Tipp: Erstelle dir den Lernplan so, dass genug Pausen vorhanden sind und die Tage nicht zu eng getaktet sind (also Puffer bewusst einplanen). Konzipiere ggf. den Lernplan so, dass du mindestens 1 Monat vor dem Examenstermin mit dem Stoff durch kommst, um Problematisches noch einmal anzuschauen und Zeit zum Wiederholen hast.
Im Übrigen: Mach dir keinen Stress, 80 Klausuren schreiben zu MÜSSEN. Diese Zahl ist völliger Schwachsinn und die Anzahl an Klausuren sagt nichts darüber aus, wie viel man aus diesen mitgenommen, geschweige denn sich verbessert hat – jeder ist anders! Wichtiger ist es, klausurtaktisch denken zu können und wenn du keine Zeit mit dem Ausformulieren von Lösungen verschwenden willst/kannst, dann zumindest das Skizzieren von Lösungen zu üben. Dies empfinde ich teilweise wichtiger als das Ausformulieren, da hier ebenso Zeitmanagement und Schwerpunktbewusstsein trainiert wird. Näheres hierzu unter Fehler Nr. 7.
Fehler Nr. 2: Gedanken bzw. Probleme machen, die noch gar nicht eingetreten sind
Zugegeben, dieser Fehler ähnelt dem in Nummer 1. Und doch unterscheiden sie sich. Wie oft machst du dir Gedanken über etwas, das du als Problem siehst und wie oft ist dieses „Problem“ tatsächlich eingetreten? Wir verbringen teilweise so viel Zeit damit, uns selbst Probleme zu schaffen, die weder existieren noch auftauchen. Was bringt es uns dann, diese Gedanken zu hegen? Genau – nichts! Wie vermeidest du diesen Fehler? Indem du, sobald du dich bei einem entsprechenden Gedanken erwischst, dich dabei stoppst und dir zuredest, dass der Gedanke nutzlos ist. Erst, wenn sich tatsächlich ein Problem ergibt, bringt es dir etwas, sich darüber bewusst Gedanken zu machen und aktiv nach einer Lösung zu suchen. Alles andere sind „Was-wäre-wenn-Geschichten“, die genauso real sind wie Märchen.
Overthinking hat noch nie jemandem genützt, vor allem nicht in der Examensvorbereitung. Keep calm.
Fehler Nr. 3: Zu wenig materielles Recht im Öffentlichen Recht wiederholt/gelernt
Ich gebe zu, dieser Fehler erweist sich irgendwie sehr subjektiv, doch habe ich schon von anderen Examenskandidaten genau diesen Fehler so oft gehört, dass er in der Top 10 Fehlerliste nicht fehlen darf.
Das allbekannte Problem im Referendariat ist die Zeit. In Baden-Württemberg dauert die Verwaltungsstation gerade einmal 3,5 Monate und gehört damit zu einer der kürzesten Stationen in der gesamten Ausbildungszeit. In den AG’s wird oftmals das prozessuale Recht (das den Meisten bereits noch aus dem 1. Examen bekannt ist sowie aus den zulässigen Kommentaren hergeleitet werden kann) wiederholt, sodass kaum Zeit für das materielle Recht bleibt. Glaubt es oder nicht, aber man vergisst die Lerninhalte schneller als einem lieb ist – vor allem, wenn man, wie ich, nach dem 1. Examen nicht direkt ins Ref startet.
Nicht nur, dass die Wiederholung des materiellen Teils gern auf der Strecke bleibt und in all der Fülle auch kaum Zeit für alles ist, kommt hinzu, dass sich (landes-)spezifische Probleme, bspw. aus dem/der POR, BauGB, BauNVO, LBO, GemO, usw. nicht direkt aus den zulässigen Kommentaren herleiten lassen. Hier ist tatsächlich – gerade in Bezug auf gängige Definitionen – Auswendiglernen gefragt!
Ein kurzer Abstecher:
- Das materielle Recht im Zivilrecht habe ich mit alten Zusammenfassungen und den Kaiser Skripten wiederholt, bei größeren Schwierigkeiten habe ich entsprechende Stellen mit Post-it markiert, um sie kurz vor den Klausuren nochmal nachzuschlagen und zu wiederholen
- Dasselbe gilt für das Strafrecht. Hier habe ich das materielle Recht nur innerhalb Klausuren wiederholt. Ansonsten lohnt sich auch hier ein Blick in den Kommentar, da in den gängigen Straftatbeständen innerhalb des Inhaltsverzeichnisses bereits das Prüfungsschema enthalten ist. Gängige Definitionen sollte man, um Zeit zu sparen, wiederholen, was meiner Meinung nach jedoch auch beim Klausuren schreiben automatisch mitkommt.
Fehler Nr. 4: Zu wenig Klausuren schreiben
Dieser Punkt kollidiert ein wenig mit Fehler Nr. 1.
Nein, du musst keine 50 – 80 Klausuren bis zum Examen geschrieben haben. Ja, du solltest trotzdem einige geschrieben haben. Warum? Um deine Schwachstellen kennenzulernen, an ihnen zu feilen, um sie im Examen zu vermeiden. Anhand von Klausuren schreiben lernst du das Zeitmanagement, den Umgang mit bekannten als auch unbekannten Problemen und Konstellationen sowie Formalia, Formulierungen und Schwerpunktsetzung. Du kriegst ein Gefühl dafür, wie du im Examen mit dem Ausformulieren deiner Skizze zurechtkommst.
Zum Thema Anzahl an geschriebenen Klausuren gibt es kein Pauschalrezept. Jeder ist anders. Der eine schreibt nur 10 Klausuren, der andere mehr als 50. Die Quantität sagt jedoch nichts über die Qualität aus. Es kommt nur darauf an, wie sicher du dich im Ausformulieren fühlst, ob du die Übung brauchst oder nicht. Das ist so individuell, dass hier kein konkreter Rat, erst recht nicht vorab, gegeben werden kann. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl für das Klausuren schreiben, du wirst sehen. Ich persönlich habe viele Klausuren geschrieben – wie viele es letztlich waren, keine Ahnung.
Meiner Meinung nach lernt man anhand von Klausuren ggf. noch unbekannte materielle Probleme kennen- und mit ihnen umzugehen . Darauf kommt es später im Examen schließlich auch an. Es wird mit Sicherheit etwas abgeprüft, was einem bis dato unbekannt war. Dann kommt es nicht auf das Gelernte an, sondern auf das Verständnis, wie man an unbekannte Probleme herangeht und löst. Das lernt man m.M.n. am besten anhand von Klausuren – vorausgesetzt, man arbeitet diese auch entsprechend nach und schaut sich an, welche Fehler man gemacht hat und lernt aus diesen.
Wer dennoch keine Zeit oder Lust auf Klausuren schreiben hat, dem kann ich ans Herz legen zumindest Lösungen zu skizzieren, um diese mit der Musterlösung zu vergleichen und aus seinen Fehlern zu lernen.
Fehler Nr. 5: Zu wenig Urteile oder (An-)Klageschriften gelesen bzw. geschrieben
Im Gegensatz zum 1. Examen verlangen Korrektoren im 2. Examen immer eine praktische Umsetzung der Lösung. Sei es einen Tenor, Entscheidungsgründe, Klageschrift oder Anklage zu schreiben. Vorausgesetzt wird also von Examenskandidaten, dass sie die Werkzeuge der Praxis beherrschen. Darunter fällt nicht nur der Gutachten- und Urteilsstil, sondern vor allem die Formalia. Wie ist ein Rubrum, eine Anklage, eine Verfügung, eine Klageschrift, ein Testament etc. aufgebaut? Wie formuliere ich richtig einen Tenor, einen Klageantrag, usw.?
Dies sollte nicht vernachlässigt werden, da sie dich sonst um einige Punkte bringen. Ziel des 2. Examens ist es ja, Praktiker auszubilden.
Wie kannst du diesen Fehler vermeiden? Anhand von Klausuren schreiben. Aber auch i.R.d. einzelnen Stationen von Anfang an, indem du Urteile, Klageschriften, Anklagen, Verfügungen etc. nicht nur überfliegst und zum Fließtext springst, sondern dir auch die Formalia und den Aufbau genau anschaust, verinnerlichst und notfalls in deinen Zusammenfassungen oder auf deinen Karteikarten vermerkst.
Kurz vor den schriftlichen Prüfungen habe ich mir Formalia sowie Aufbau genauestens angeschaut und diese geübt, damit ich sie sicher beherrsche. Teilweise bieten sich auch hier die Kaiserskripte an, jedoch sollte man auf landesspezifische Besonderheiten achten. Ich habe daher hauptsächlich zur Wiederholung originale Dokumente (Urteile, Schriften, Verfügungen etc.) aus meinen Stationen herangezogen, an denen ich mich orientiert habe. Daher rate ich dir, diese auch nicht gleich nach Ende der Station zu entsorgen, falls du sie für die Vorbereitung doch noch brauchen solltest. Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Fehler Nr. 6: Zu wenig mit Kommentaren geübt
Es ist unheimlich wichtig zu lernen, mit den Kommentaren umzugehen. Und zwar je früher desto besser! Dafür braucht es nicht die aktuellste Auflage, 2-3 Jahre Auflagen (abgesehen aktuell vom Grüneberg aufgrund der Reform des Sachmangelbegriffs) tun es auch. Während dem Lernen lohnt es sich parallel zu schauen, wo im Kommentar zu welchem Thema was kommentiert ist. Es gilt die Devise: nicht viel, sondern schlau lernen und den Kopf nicht unnötig zu belasten. Die Wahrscheinlichkeit, dass all die materiellen Probleme drankommen, die man noch nicht so sicher beherrscht, ist relativ gering. Zudem wird im 2. Examen nicht im gleichen Umfang an materiellen Problemen wie im 1. Examen geprüft. Hier spielt auch das prozessuale Recht eine wichtige Rolle, das ebenfalls nicht vernachlässigt werden sollte, allerdings mit den zulässigen Kommentaren fast immer gut zu lösen ist.
Verschwende daher deine Zeit nicht unnötig mit Auswendiglernen. Lerne auch nicht (wie ggf. im Vergleich zum 1. Examen) zu sehr in die Tiefe, sondern lieber in die Breite.
Fehler Nr. 7: Selbstbetrug
Wer Klausuren nicht selbst ausformuliert oder zumindest skizziert, sondern sich direkt auf die Lösung stürzt und sich dann denkt „So oder so ähnlich hätte ich es auch gelöst“, betrügt sich nur selbst. Natürlich erscheint einem in der Regel die Lösung als logisch und nachvollziehbar. Das heißt aber nicht, dass du die Klausur auch tatsächlich entsprechend der Musterlösung gelöst hättest. Tu dir also selbst den Gefallen und skizziere zumindest die Lösung. Sieh es als Übung, um dein Zeitmanagement im Blick zu behalten, Schwerpunktsetzung zu üben und das Lösen von (ggf. unbekannten) Problemen mithilfe des Kommentars zu trainieren. All dies wird später auch im Examen von dir abverlangt. Früh übt sich – und zwar am besten mit learning by doing!
Im Übrigen solltest du dich nicht zu sehr auf die Gebiete verlassen, die du ohnehin schon beherrschst, statt dasjenige zu lernen, was du noch nicht so gut kannst. Keiner stellt sich gerne unbequemen Situationen. Dazu gehört auch das Lernen von weniger beliebten Rechtsgebieten, die dennoch examensrelevant sind. Stelle dich dem so früh wie möglich, damit du es „hinter dich bringen“ kannst. Es nützt dir nichts, in ein paar Gebieten top vorbereitet zu sein und in anderen kaum bis gar nicht. Wie gesagt: Lerne in die Breite statt in die Tiefe! Nutze auch hier die Kommentare und schau, was alles zu dem Thema/Gebiet kommentiert ist, damit du dir an diesen Stellen das Lernen evtl. ersparen kannst. Versuche, dir auch unbeliebte Rechtsgebiete interessant zu machen. Mir hat es immer geholfen, wenn ich mir die theoretischen Probleme in der Praxis vorgestellt habe und mich gefragt habe, wie ich diese – wenn ich Anwältin, Richterin o.Ä. wäre – lösen würde, um meinen Mandanten, Freunden oder Familie zu helfen.
Jeder hat so seine Tricks, auch mit unliebsamen Themen klarzukommen – du musst nur etwas finden, was für dich funktioniert. Vielleicht findest du auch Parallelen zu anderen Gebieten, damit dir das Lernen leichter fällt.
Hier findest du meinen Beitrag zu Lerntipps und -methoden für das Jurastudium.
Fehler Nr. 8: Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und trotzdem kaum etwas schaffen
Wer kennt es nicht? Tage, an denen man gefühlt den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und am Abend das Gefühl hat, irgendwie doch nichts zustande gebracht zu haben.
Für mehr Effizienz empfehle ich, sich ein Zeitlimit zu setzen. Es ist unbestritten, dass wir dazu neigen, bei der uns zur Verfügung stehenden Zeit diesen Zeitrahmen auszuschöpfen neigen. Bedeutet: Bei 8 Stunden Arbeitszeit nutzen wir unsere 8 Stunden auch voll aus, um unsere Aufgaben zu erledigen. Bei 4 Stunden Arbeitszeit würden wir jedoch die gleiche Anzahl an Aufgaben bewältigen können. Natürlich sollte deine Deadline realistisch sein. Ein Buch lässt sich nicht innerhalb 1 Stunde lesen. Aber gerade in Homeoffice-Zeiten sind die Ablenkungen in den eigenen vier Wänden enorm, sodass es helfen kann, sich bestimmte Aufgaben in einer bestimmten Zeit vorzunehmen. Schaffe hierzu jegliche Ablenkungen aus deinem Sicht- und Blickfeld. Handy, TV, Kühlschrank usw., damit du dich vollends auf deine Aufgaben konzentrieren kannst. Das Zeitlimit gibt dir ein wenig „Druck“, indem du versuchst, innerhalb der vorgegebenen Zeit fertig zu werden. So lässt sich vermeiden, dass du Sachen vor dir herschiebst, dich ablenkst und nur darauf wartest, endlich motiviert genug zu sein, dich den wichtigen Dingen zu widmen.
Tipp: Belohne dich am Ende des Tages mit einer Kleinigkeit dafür, dass du dein Zeitlimit eingehalten hast. Dies gibt dir noch einmal zusätzlichen Ansporn, dich an die Frist zu halten und sorgt für Vorfreude während des Tages. Solltest du mit deinen Aufgaben nicht fertig werden ist das nicht schlimm! Es gibt einfach Tage, die nicht so laufen, wie man sie gerne hätte. Dies ist völlig normal. Jeder von uns hat solche Tage! Wichtig ist, sich deswegen nicht runterziehen zu lassen, sondern ggf. den nächsten Tag überdenken, ob der gesetzte Zeitrahmen realistisch ist oder nicht. Versuche das, was du nicht zu Ende bringen konntest, gleich morgen als Allererstes in Angriff zu nehmen.
Fehler Nr. 9: Zu wenig oder keine Pausen
6 Tage lernen, 1 Tag Klausur schreiben – je öfter ich dies höre/lese, desto mehr kann ich darüber den Kopf schütteln. All diese „Richtlinien“ oder Empfehlungen sind keine Pflicht! Viele lassen sich aber gerade von solchen Aussagen entmutigen und stressen, weil sie damit nicht klarkommen. Sei es zeitlich oder mental oder weshalb auch immer. Jeder muss für sich seine Lernroutine finden. Der eine lernt anhand Theorie, der andere anhand von Fällen, der andere wiederum in der Praxis. Finde deinen Weg und gehe ihn! Vergiss aber nicht bewusst Pausen zu machen! Nicht nur Pausen während dem Lernen, sondern auch an einzelnen Tagen. Es sollte mindestens (!) 1 Tag pro Woche jurafrei sein. Glaub mir, dein Gehirn funktioniert nur, wenn es fit ist. Damit es fit sein kann, müssen seine Akkus geladen sein. Wenn du aber nonstop am Lernen bist kommt dein Kopf nie zur Ruhe! Die Folge? Du bist unkonzentriert, unproduktiv, gereizt, gestresst, müde, genervt und und und. Also genau das Gegenteil von dem, was du eigentlich willst. Ich weiß, dass schlechte Gewissen, nicht zu Lernen, begleitet Jurastudenten und Referendare während der gesamten Ausbildung. Trotzdem sind genau die lernfreien Tage die wichtigsten Tage, weil sie dafür sorgen, dass du mit neuer und frischer Energie lernen kannst und aufnahmefähig bist! Und glaub mir eins: 1 oder 2 Tage (selbst 3 oder 4) an denen du nicht lernst hauen es am Ende nicht raus! Du wirst durch 1 oder 2 Tage keinen Quantensprung auf der Notenskala hinlegen und aufgrund deiner leeren Akkus auch kaum Neues lernen können.
Wie kannst du den Fehler vermeiden? Plane feste Tage ein, an denen du Jurafrei hast!
Du hast an einem Lerntag keine Motivation, fühlst dich ausgelaugt, müde und unkonzentriert? Lege spontan eine Pause ein. Es muss ja nicht zwingend ein ganzer Tag sein, manchmal tut es auch ein halber. Aber wieso solltest du 8 Stunden am Schreibtisch sitzen, ohne etwas zustande zu bringen, wenn du lieber 4 Stunden Pause machen und danach 4 Stunden produktiv sein kannst? Was ist deiner Meinung nach sinnvoller?
Fehler Nr. 10: Die Zeit zum Examen zu wenig genießen
Jetzt mal ehrlich: Ja, die Ausbildung ist hart. Ja, wir müssen viel lernen. Ja, der Weg ist lang. Aber wieso diesen Weg nicht genießen? Wieso die harte Ausbildung nicht mit einem leichten Privatleben ausgleichen? Wieso nach dem Lernen nicht Spaß haben? Ich kenne einige Juristen, die meinten, sie bereuen, dass sie während der Examensvorbereitung so versteift aufs Lernen waren, dass sie das Leben komplett links liegen gelassen haben. Rückblickend hätte das intensive Lernen mit mehr Spaß ausgeglichen werden können.
Wieso dieser Punkt meiner Meinung nach so wichtig ist? Weil wir nur ein Leben haben. Dieses Leben ist JETZT. Nicht nach dem Examen, nicht nach der Arbeit, nicht nach dem Rentenalter. Sondern JETZT. Jetzt bedeutet auch während der Examensvorbereitung. Natürlich steht in dieser Phase des Lebens das Lernen im Vordergrund. Das bedeutet aber nicht, dass sich im Hintergrund nichts abspielen soll oder darf. Im Gegenteil! Gerade in dieser Phase ist es
Tipp: Verbringe (auch) Zeit mit Nichtjuristen, die dich auf andere Gedanken bringen und dir zeigen bzw. vorleben, dass das Leben nicht nur aus Juristerei besteht. Das verhindert auch, dass man früher oder später doch auf juristische Themen zu sprechen kommt und das „Abschalten“ zu kurz kommt.
Ich hoffe mein Beitrag hat dir gefallen und hilft dir dabei, diese Fehler in deiner Examensvorbereitung zu vermeiden. Ich wünsche dir viel Erfolg!
Hast du noch Anregungen oder Ergänzungen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar 😊
Sandra
Rechtsreferendarin|Autorin|Ernährungsberaterin|Sportlerin|Weltenbummlerin|Leseratte|Essensliebhaberin|