Examensvorbereitung ohne Repetitorium (1. StEx)

Der Mut zum eigenen Weg

Ein Erfahrungsbericht (mit Bonusmaterial)

Alle, die vor dem Examen stehen, stellen sich früher oder später dieselbe Frage:

Vorbereitung mit oder ohne Repetitorium?

Die Gründe, warum viele sich dennoch für ein Repetitorium (Rep) entscheiden, variieren. Überwiegende Beweggründe dürften wohl sein, dass man das Gefühl bekommt „nichts zu vergessen“, weil das Rep einen (mehr oder weniger vollständigen) examensrelevanten Stoff präsentiert. Dies hat allerdings oft nur einen psychologischen Effekt und mag einem vielleicht ein gutes Gewissen verschaffen, ist dennoch keine Garantie auf Vollständigkeit und sollte daher nicht blind hingenommen werden. Auch die Lernmaterialien, die einem zur Verfügung gestellt werden sowie das Gefühl von Gruppenzugehörigkeit und -arbeit können einen dazu verleiten, ein kommerzielles Repetitorium zu besuchen.

Für mich stand trotzdem von Anfang an fest, kein Rep zu besuchen. Ausschlaggebend war hierfür nicht nur der finanzielle als auch zeitliche Aspekt, sondern vor allem die Tatsache, dass ich persönlich am besten und Effektivsten lerne, wenn ich es in meinem Tempo und in meinen eigenen vier Wänden tue. Außerdem lässt sich mit ein wenig Eigeninitiative ganz leicht und ein Überblick über den Examensstoff verschaffen (max. 30 Minuten) und ein persönlicher Lernplan erstellen. So kann man sich im Übrigen auch ganz konkret auf das konzentrieren, was man noch nicht so gut kann und widmet dem Stoff, den man schon gut beherrscht, zunächst weniger Aufmerksamkeit. In einem kommerziellen Rep ist es dagegen nicht immer möglich, auf den persönlichen Wissensstand Rücksicht zu nehmen.

Manchmal wird vergessen, dass das Rep keine Garantie dafür ist, dass man das Examen tatsächlich besteht. Daher dachte ich mir: „Wieso hunderte oder tausende von Euro ausgeben, wenn ich mir dasselbe auch alleine beibringen kann und mein Examenserfolg sowieso nur davon abhängt, dass ich mich hinsetze und lerne?“ Keine Frage, ein Rep kann einem die Vorarbeit (Übersicht verschaffen, Routine etc.) vielleicht erleichtern – es ersetzt aber nicht das Lernen per se.

So teilte sich meine Examensvorbereitung grob in 3 Phasen auf:

1. Planungsphase: Übersicht verschaffen (ca. 15 Monate vor dem Examen)

Als ich mit der Examensvorbereitung anfing war mein erster Gedanke:

Wie zum Henker soll ich das alles schaffen?

Im ersten Augenblick fühlte ich mich erschlagen und wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Also druckte ich mir die Prüfungsordnung aus und schaute mir an, was alles Prüfungsstoff ist. Anhand dessen konnte ich feststellen, dass ich vieles bereits x-Mal durchgekaut habe (bspw. BGB AT), sodass sich das Lernen hier lediglich auf Wiederholung beschränkte. Dadurch war schon viel „aussortiert“ und die Rechtsgebiete, die mir noch nicht so geläufig waren, wanderten ganz oben auf der Liste, was ich zuerst in Angriff nehmen wollte.

Wenn du dir die Prüfungsordnung deines Bundeslandes anschaust, wirst du merken, dass das auf den zweiten Blick gar nicht sooo viel Neues ist, wie es zunächst scheint. Die grundlegenden und vor allem examensrelevanten Themen sitzen meistens schon in ihren Grundzügen, sodass letztlich das Meiste lediglich Wiederholung bzw. Vertiefung sein wird.

2. Lernphase: Lernplan erstellen (ca. 10-14 Monate vor dem Examen)

Anschließend ging es in die aktive Lernphase. Ich fing hier zunächst damit an, mir die Theorie anzuschauen. Dies beschränkte sich aber nur auf den Stoff, den ich noch nicht konnte. Das waren hauptsächlich Nebengebiete wie Familien- und Erbrecht, Arbeitsrecht oder Europarecht. Ich wollte zumindest zu jedem Rechtsgebiet etwas gelesen/gehört haben und konzentrierte mich vor allem auf die Basics und „Standardprobleme“.

Zunächst habe ich mir überlegt, an welchen Tagen ich was lernen will/muss. Ich habe für 2/3 Tage Zivilrecht, 2 Tage ÖR und 1 Tag Strafrecht die Woche eingeplant. Je nach Rechtsgebiet habe ich (nachdem erstmal grob die Theorie saß) mindestens 1x die Woche eine Klausur geschrieben.

Einige besuchen gerade deshalb ein Rep, weil sie meinen, nicht genug Selbstdisziplin zu besitzen, sich regelmäßig an den Schreibtisch zu hocken und zu lernen. Das mag sicherlich für einige zutreffen und ein Rep kann selbstverständlich hilfreich sein – muss es aber nicht. Wie du in 10 einfachen Schritten zu mehr Disziplin gelangst, habe ich in meinem Buch 10 Schritte zur Disziplin“* festgehalten. Darin spreche ich teilweise über meinen Tagesablauf, meine Routine, Gewohnheiten, wie ich lästige Zeit- und Energiefresser aus dem Weg schaffe uvm.

Im Prinzip benötigt man für die selbstständige Examensvorbereitung „nur“:

  • Gute Gewohnheiten (keine Ablenkungen während dem Lernen etc., Aktives statt passives Lernen, …)
  • Eine tägliche Routine
  • Plane deine Lernzeiten (mehr oder weniger im Voraus ein)
  • Achte auf deinen Biorhythmus (Zu welcher Tageszeit bist du am Produktivsten?)
  • Zeitmanagement (Übernimm dich nicht. Plane realistisch deine Lernzeit ein – 4 Stunden effektives Lernen sind besser als 9 unproduktive Stunden. Lege fest, wann du anfangen und wann du spätestens fertig mit dem Lernen sein willst. Vernachlässige dein Privatleben, Sport oder einen sonstigen Ausgleich zum Lernen nicht).
  • Prioritäten (Lege fest, was für dich oberste Priorität hat: Dein Examen/Lernplan, Nebenjob, Freunde oder Netflix? Erinnere dich daran, was im Moment wichtig ist und vermeide Prokrastination, indem du dich zuerst „an die Arbeit“ machst und dich anschließend dem Vergnügen (Freunde, Netflix, etc.) widmest. Dein langfristiges Ziel sollte Vorrang gegenüber deinem kurzfristigen Vergnügen haben)
  • Pausen (Plane deine Pausen genauso fest ein, wie deine Lerntage. Das verhindert ein schlechtes Gewissen und ist wichtig für deine körperliche als auch geistige Regeneration (trust me!). Am Anfang meiner Examensvorbereitung habe ich mir das Wochenende freigehalten, als es „ernster“ wurde gab es mindestens 1 Tag in der Woche der komplett jurafrei war! Denk daran: Es gibt noch ein Leben außerhalb des Studiums. Und dieses will auch gelebt werden 😉)

3. Wiederholungsphase (ca. 1-2 Monate vor dem Examen)

Nachdem ich alles einmal „abgearbeitet“ und jedes Rechtsgebiet zumindest in seinen groben Teilen kennengelernt habe, ging es in die „Endphase“ – die Wiederholungsphase.

Hier wird das Wichtigste und das, was vielleicht noch nicht im Kopf ist, wiederholt, um bis zum Tag X gegen das Vergessen anzukämpfen. Hierfür habe ich meine Aufschriebe und Zusammenfassungen sowie Post-its genutzt. Ich habe mir auch handgefertigte Lösungsskizzen bereits geschriebener Klausuren, die ich verhaut oder nicht so gut gelöst hatte, angeschaut, um den Aufbau zu verinnerlichen und viele (ältere) (Uni-)Klausuren nur noch skizziert und mit der Lösung abgeglichen. Das hat mir die Zeit zum Ausschreiben gespart und so konnte ich nochmal die Schwerpunktsetzung üben. Wichtig ist auch hier, sich auf das Wesentliche – also die Basics – zu konzentrieren. Man muss nicht jeden noch so kleinen Meinungsstreit in- und auswendig können! Es reicht zu wissen, wie man einen Meinungsstreit überhaupt erkennt (!) und wie man an einen solchen herangeht. Mithilfe der bekannten Auslegungsmethoden, Argumenten aus dem Sachverhalt etc. kommt man meistens viel weiter als durch stupides Auswendiglernen! Ein sauberer Aufbau, das Arbeiten mit dem Gesetz und dessen präzise Kommentierung (es macht einen Unterschied, ob ich § 433 BGB oder § 433 I BGB oder § 433 I 1 BGB hinschreibe).

Wie sich die Wiederholungsphase letztlich gestaltet bleibt jedem selbst überlassen. Ob mit Karteikarten, Crash-Kursen, Skripten, Zusammenfassungen, alten Klausuren, Podcasts – es gibt kein Patentrezept.

Zu den verschiedenen Lernmethoden habe ich bereits einen entsprechenden Beitrag verfasst: https://sandrakralj.de/lerntipps-und-lernmethoden-fuer-das-jurastudium/

Lernmaterialien

Zugegeben, im Rep bekommt man – je nachdem, gute oder weniger gute – Lernmaterialien, die man zur Examensvorbereitung nutzen kann. Ich persönlich verlasse mich ungern auf nur eine „Informationsquelle“ und nutze lieber verschiedene Materialien zum Lernen. Die Auswahl an Anbietern für das 1. Examen ist immens – zumindest im Vergleich zum 2. Examen. Doch auch hier bin ich meinen alten Gepflogenheiten treu geblieben. Bereits für die Übungsklausuren an der Uni habe ich mit den Materialien von hemmer (keine Werbung) gelernt und bin damit gut gefahren. Wieso also das Rad neu erfinden? Also nutzte ich die Basic-Skripte und Basic-Fallbücher von hemmer, um – nun ja – die Basics zu wiederholen und zu verinnerlichen. Zusätzlich habe ich mir ein Skript für alle drei Rechtsgebiete gekauft, in dem die wichtigsten Schemata enthalten waren. Für Strafrecht hatte ich noch ein gesondertes Skript, das nur aus Definitionen bestand (die ich dann im Laufe des Studiums mit den mir geläufigen Formulierungen ggf. ergänzt habe). Für die Nebengebiete hatte ich kleine Skripte von Alpmann-Schmidt, die sich auf das Wesentliche begrenzten und für mich völlig ausreichend waren. Alles, was ich im Laufe der Vorbereitungszeit dazulernte, kommentierte ich in diese Skripte rein und klebte teilweise Post-its mit Schemata drauf, hinein.

Ob du nun Skripte anderer Anbieter nutzt, bleibt völlig dir überlassen. Schau dir am besten im Laden oder in der Bibliothek die entsprechenden Skripte an und entscheide danach, welches dir optisch (das Auge isst schließlich mit) als auch inhaltlich (Aufbau, Schreibstil, etc.) zusagt.

Ansonsten habe ich mir (teilweise während dem Studium, teilweise erst gegen Ende der Fortgeschrittenenübungen) Zusammenfassungen geschrieben und daraus ein eigenes „Skript“ gebastelt. Dieses enthielt hauptsächlich das, was ich noch nicht gut konnte und unbedingt wiederholen musste. Mit Karteikarten habe ich zwar versucht zu lernen, doch schnell gemerkt, dass das einfach nicht mein Ding ist. Daher nutzte ich meine Aufschriebe und pinnte mir viele Standard-Probleme, die „noch nicht so richtig saßen“ mit Post-it’s rund um den Schreibtischbereich, damit ich sie immer im Blick hatte. Wer jedoch lieber bzw. besser mit Karteikarten lernt, sollte sich dies beibehalten. Schließlich lernt jeder anders und es gibt nicht den einen Weg!

Zusätzlich lernte ich anhand von Klausuren, die ich im Rahmen des Uniklausurenkurses sowie einem abgeschlossenen Abonnement bei Juracademy (keine Werbung) schrieb. Dadurch konnte ich das Gelernte gezielt anwenden und ggf. nachträglich anhand der hemmer-Skripte oder eigenen Aufschriebe wiederholen und das Wissen vertiefen.

Lehrbücher habe ich nur für Hausarbeiten genutzt und danach so gut wie nie angerührt.

Uni-Repetitorium nutzen

Für meine Vorbereitung habe ich zwar nicht das Repetitorium meiner Uni genutzt, doch von Kommilitonen gehört, dass dieses ziemlich gut gewesen sein soll. Allein, um ein wenig Theorie nochmal gehört und wiederholt zu haben. Ich schätze auch hier kommt es auf den jeweiligen Professor an. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, dürfte so gut wie an jeder Universität ein Uni-Rep angeboten werden. Falls nicht, bieten sich auch oft (kostengünstige bzw. teilweise kostenlose) Online-Kurse an.

Ich persönlich würde empfehlen, zumindest ein paar Vorlesungen an eurer Uni zu besuchen und dann zu schauen, ob ihr der Veranstaltung folgen könnt und ob sie euch was bringt. Fühlt euch nicht „gezwungen“ eine Vorlesung zu besuchen, wenn ihr aus ihr nichts mitnehmen könnt, weil ihr der/dem Dozent/in nicht gerne zuhört. Das gute an der eigenen Vorbereitung ist eben, dass ihr total frei seid! Verschwendet eure kostbare Zeit nicht mit unnötigen Veranstaltungen – der Stoff muss sowieso vor- bzw. nachbereitet werden. Daher dachte ich mir, ich überspringe den Teil des Zuhörens (ist einfach nicht mein Ding, weil ich besser durch das eigenständige Lesen lerne anstatt durch Zuhören – das ist aber reine Typsache) und mache mich gleich an die Vor- und Nachbereitung ran 😊

Schaut, dass ihr euren Weg findet und dann bis zum Examen diesem auch treu bleibt. So kann fast nichts schief gehen!

Klausurenkurse

Du musst nicht zwingend 80 Klausuren bis zum Examen schreiben.

Du musst auch nicht jede einzelne Klausur bestehen.

Wichtig ist nur, dass du überhaupt ein paar Klausuren schreibst, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie du im Ernstfall klausurtaktisch vorgehst, ob du den Sachverhalt innerhalb der 5 Stunden auch voll ausschöpfen kannst und/oder noch an deiner Schwerpunktsetzung feilen musst. Der eine braucht nur 5 Klausuren, um sich fit zu fühlen, der andere 50. Das ist ganz individuell, sodass es keinen Maßstab gibt, wie viele Klausuren tatsächlich geschrieben werden sollten. Es soll sogar welche geben, die zuvor noch nie eine geschrieben haben!

Zwar mögen viele Repetitorien auch Klausurenkurse anbieten, doch ich habe mich für die preislich – nicht qualitativ – „günstigere“ Variante entschieden und zwei Klausurenkurse genutzt:

  • Juracademy
  • Uni-Klausurenkurs

Juracademy hatte den Vorteil, dass ich die Klausur auf dem Laptop schreiben und dadurch meine Hand schonen konnte. Auch konnten die Klausuren online eingereicht werden. So wurden sie übrigens auch korrigiert zurückgeschickt. Das hat mir die Portokosten und das Papier gespart. Die Nachbereitung erfolgte bei mir auf dem PC. Nur per Hand habe ich parallel die Lösungsskizze aufgeschrieben, um quasi „den Weg zur Lösung“ zu verinnerlichen. So konnte ich auch auf einen Schlag sehen und ein Gefühl dafür kriegen, wann, wo und wie die Schwerpunktsetzung erfolgt.

Natürlich gibt es zahlreiche andere Klausuranbieter – das ist wieder mal Geschmackssache. Mir persönlich hat Juracademy am Meisten zugesagt und ich würde es auch immer wieder abschließen, da das Preis-Leistungs-Verhältnis super gepasst hat, die Korrekturen hilfreich waren, das Portal sehr übersichtlich war und auch der Schwierigkeitsgrad dem der Examensklausuren in BW entsprach. Eine ähnliche ÖR-Klausur kam sogar tatsächlich bei mir im Schriftlichen dran und hat mir regelrecht den Ar*** gerettet! Die Klausuren waren auch sehr abwechslungsreich und deckten viele verschiedene Rechtsgebiete und Probleme/Meinungsstreits ab. Wie gesagt, meine persönliche Meinung. Übrigens bietet Juracademy auch Crash-Klausurenkurse an, die ich beim Verbesserungsversuch nach dem Freischuss genutzt habe und auch sehr gut fand.

Der Uni-Klausurenkurs war bei uns auch top, da es sich oft um ehemalige Original-Examensklausuren handelte. Diese schrieb ich auch mit der Hand, um die Zeit besser einschätzen zu können und an meinem Schriftbild zu arbeiten (in Strafrecht gar nicht so einfach!). Da der Kurs kostenlos war und einmal in der Woche stattfand, war das eine super Möglichkeit, sein Wissen auf die Probe zu stellen.

Kleiner Tipp am Rande: Jede Information im Sachverhalt will auch im Gutachten verwertet werden. Die Informationen stehen nicht umsonst oder zu eurem Vergnügen da, sondern darum, damit ihr sie für die Lösung nutzt 😊

Eine private Lerngruppe/Lern-AG

Viele meiner Kommilitonen nutzten eine Lerngruppe. Bei mir ergab sich das (leider) nicht. Auch hier spielt es wieder eine Rolle, welcher Typ ihr seid. Ich persönlich lerne gerne und am effektivsten, wenn ich komplett alleine bin. Dennoch merke ich jetzt im Referendariat, dass es einen Unterschied macht, wenn man eine kleine Gruppe (max. 6 Personen) um sich hat, die man jederzeit um Rat fragen bzw. Rat geben kann. Zum einen hilft eine solche Gruppe für das bessere Verständnis, wenn man Antworten in eigenen Worten formuliert und den Stoff so zugleich wiederholt. Zum anderen kann man sich im Rahmen einer Lerngruppe auch über alles Mögliche austauschen. Seien es Meinungsstreits, Verständnisschwierigkeiten, Prüfungsängste o.Ä.

Die Gruppe kann einem ferner dabei helfen, sich zum Lernen zu motivieren, um für das nächste Treffen vorbereitet zu sein. Man bleibt ggf. eher am Ball und bekommt das Gefühl, nicht „alleine“ zu sein, was wiederum den Stressfaktor in der Vorbereitung mindern kann. Aber auch das freie Sprechen wird trainiert, sowie eine juristische Argumentationsweise, indem man gemeinsam eine Lösungsskizze bearbeitet und diese sodann bespricht. So hat man auch einen Lerneffekt für die mündliche Prüfung. Wer außerdem das Gelernte in einfachen Worten wiedergeben kann, hat sogar einen doppelten Lernerfolg 😊

Wie man die private Lerngruppe organisiert, ist auch hier wieder jedem selbst überlassen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und bereits einige Beiträge zu dem Thema, sodass ihr für euch euren Weg finden müsst. Wichtig ist nur, dass alle am selben Strick ziehen und mitarbeiten, damit der Lerneffekt für alle gleich groß ist.

Tipps für eine (möglichst) stressfreie Vorbereitung:

  • Plane frühzeitig deine Vorbereitung – aber nicht ins kleinste Detail. Denn es kann immer mal etwas dazwischen kommen (Geburtstagsfeier, Hochzeit, Urlaub, Krankheit, …) à Plane daher auch ausreichend Puffer ein, um nicht in Zeitnot zu geraten und flexibel bleiben zu können
  • Nutze deinen Biorhythmus und lerne zu den Zeiten, in denen du am produktivsten und (mental) am fittesten bist – das spart ungeheuerlich viel Stress und minimiert deine Zeit am Schreibtisch
  • Finde deinen Lerntyp (Bist du eher visuell, auditiv, motorisch oder kommunikativ veranlagt? Nutze es!)
  • Sei dir bewusst, dass dein Wert nicht von einem Abschluss/Beruf abhängt – du bist mehr als dein Zeugnis
  • Vergleiche dich nicht (zu sehr) mit anderen – Lass dich ggf. inspierieren, was du besser machen könntest, aber mach dir nicht zu viel Druck, wenn andere ein Rechtsgebiet besser „draufhaben“ als du. Jeder hat seine Stärken und Schwächen woanders – vergiss das nicht!
  • Finde einen Ausgleich zur Juristerei, um mal abschalten zu können (Sport, Kunst, Musik, Natur, Reisen, Lesen, Kochen, Backen, …)
  • Lege (ausreichend) Pausen ein – und genieße sie!
  • Belohne dich
  • Als Nervennahrung eignen sich nicht nur Süßigkeiten, sondern auch Gemüsesticks mit Dip, frisches Obst, Nüsse oder Kaugummi (à Pro-Tipp: Wenn du einen Kaugummi einer bestimmten Geschmacksrichtung (welche ist egal) während dem Lernen kaust und diesen dann auch im schriftlichen Examen nutzt, hilft dies deinem Gehirn dabei, den Stoff abzuspeichern bzw. abzurufen 😉 Zudem führt das Kauen deinem Gehirn und deinen Lungen mehr Sauerstoff zu.)
  • Such dir Leidensgenossen – geteiltes Leid ist halbes Leid (wir alle sitzen im selben Boot)

Fazit: Ob du dich am Ende für oder gegen ein Rep entscheidest, bleibt völlig dir überlassen. Letztlich hängt dein Erfolg von deiner Eigeninitiative ab. Denn das Lernen nimmt dir keiner ab – auch kein Repetitor.

Um dir die Planung für deine Examensvorbereitung (egal, ob mit oder ohne Rep) zu erleichtern, habe ich einen universellen Jahreskalender mit motivierenden Sprüchen zum Ausdrucken für dich erstellt. Ich selber nutze ihn gerade für die Planung bzgl. des 2. Staatsexamens und hoffe, dass er dir genauso hilft wie mir: Jahreskalender 

Wie hast bzw. bereitest du dich auf das Examen vor? Würdest du – wenn du könntest – deine Examensvorbereitung genauso gestalten? Wenn nein, wieso? Hast du noch Tipps und Tricks auf Lager? Dann lass es die Mitleser und mich gerne wissen und teile sie in den Kommentaren 😊

Sandra

|Rechtsreferendarin|Autorin|Ernährungsberaterin|Sportlerin|Weltenbummlerin|Leseratte|Essensliebhaberin|

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